Was ist zu beachten?

Nicht immer ist es sinnvoll, für jede Reise eine Reisegepäckversicherung abzuschließen. Der Grund liegt insbesondere in der Höhe der Prämien, die im Gegensatz zur Leistung nicht immer günstig sind. Wer sich also lediglich für eine Kurz- bzw. Wochenendreise entscheidet, braucht hierfür nicht zwingend eine solche Versicherung für sich und seine Familie abschließen. Denn hat der Koffer lediglich einige wenige Kleidungsstücke zum Inhalt, dann ist ein echtes Preis-/Leistungsverhältnis nicht mehr gegeben. Wer andererseits mit seiner hochwertigen Foto- oder Videoausrüstung in den Urlaub fährt und auch noch seinen Laptop und das High-Twech-Handy zum Inhalt seines Gepäcks macht, der benötigt sowieso hierfür eine spezielle Absicherung, da diese Gegenstände nicht von der normalen Gepäckversicherung gedeckt sind. Gleiches gilt natürlich auch für diejenigen, die teuren Schmuck im Urlaub unbedingt ihr Eigen nennen müssen. Wer hingegen mit seiner Familie für zwei bis drei Wochen in den Urlaub fährt, der kann einmal darüber nachdenken, seine Markenkleidung über die Reisegepäckversicherung vor Verlust oder Diebstahl zu versichern. Eine Reisegepäckversicherung ist zudem fast immer günstiger, wenn sie in einem Versicherungspaket – zum Beispiel in Kombination als Reisekranken- und Reiserücktrittsversicherung – abgeschlossen wird.

Zudem darf in keinem Falle übersehen werden, dass die Gesellschaften den Wert von Foto- oder Filmgeräten generell lediglich zu lediglich 50 Prozent der abgeschlossenen Versicherungssumme übernehmen. Mehr ist versicherungsrechtlich nicht erlaubt. Zugleich muss sich der Urlauber um einen ausreichenden Schutz solcher wertvoller Gegenstände kümmern. Kein Versicherungsschutz besteht daher bei der Aufbewahrung solcher Gegenstände in einem abgeschlossenen Fahrzeug. Auch Schmuck darf lediglich zu 50 Prozent der abgeschlossenen Versicherungssumme ersetzt werden. Zudem muss Schmuck ausschließlich in einem Safe aufbewahrt werden, um im Ereignisfall eine Leistung zu erhalten. Schmuck darf zudem zwar sicher im Handgepäck, nicht aber hingegen im aufgegebenen Gepäck aufbewahrt werden. Versichert ist Schmuck aber, wenn dieser am Körper getragen wird.

Grundsätzlich nicht in den Versicherungsschutz der Reisegepäckversicherung fallen neben Laptops auch alle EDV-Geräte inklusive Zubehör und Software. Handys werden durch die meisten Gesellschaften bis zu maximal 250 Euro je Schadensfall versichert. Daher haben nur wenige Gepäckversicherungen einen entsprechenden Vorteil gegenüber der Hausratversicherung – und diese greift übrigens auch für Diebstähle und Beschädigungen von Gegenständen im Ausland. Interessierte sollten sich daher einmal die entsprechenden Bedingungen ihrer Hausratversicherung lesen. Viele Reisegepäckversicherungen sind zudem wegen der Vielzahl an Einschränkungen völlig überflüssig. Meist werden in dieser Versicherungssparte bereits viele Leistungen schon durch andere Versicherungen vorweggenommen. Hinzu kommen die vielen Ausschlussbedingungen, die die Anbieter von Reisegepäckversicherungen in den meisten Fällen von jeglicher Schadens- und Kostenübernahme befreien.

Meist wird durch die Gesellschaften hingewiesen, dass die Reisegepäckversicherung in erster Linie vor Gepäckdiebstahl schützen soll. Doch diese Absicherung ist bereits über anderweitige Versicherungen (Fluggesellschaften, Flughafen etc.) gegeben. Kommt es dann doch einmal zu einem Diebstahl, ist der Schaden wieder wegen irgendeiner Ausschlussbestimmung nicht abgedeckt. Zudem wissen nur wenige, dass die private Hausratversicherung auch den Diebstahl von Gepäck oder Sachwerten außerhalb des Hauses – zum Beispiel im Urlaub oder im Ferienhaus – versichert. Versichert ist jedoch über die Hausratversicherung nur der Einbruchdiebstahl. Daher muss der Diebstahl zum Beispiel bei einem Einbruch im Hotelzimmer passieren. Kommt es hingegen innerhalb eines Fluges zu einem Verlust von Gepäckstücken oder von dessen Inhalten, sind diese Gegenstände durch die zuständige Fluggesellschaft versichert. Daher wird hier keine Gepäckversicherung benötigt. Somit muss letztlich jeder selbst für sich entscheiden, ob er entsprechende Prämien für einen geringen Schutz ausgeben möchte.

Im Vorhinein ihre Reise absichern,
spart Geld und Nerven im Ereignisfall!